Erfahrungsbericht zur Open University - RSU Riga:

Mein Name ist T.S, Medizinstudent an der Riga Stradins University im 1. Semester und ich hatte die Möglichkeit durch die Open University an der RSU einen Studienplatz zu bekommen.

Ich habe einen NC von 1.8. Bevor ich mich an der RSU beworben habe, habe ich an den Medizinertests in Deutschland und Österreich teilgenommen.

 

Nachdem meine Chancen, einen Studienplatz in Deutschland zu bekommen nicht sehr gut waren, habe ich beschlossen, mich im Ausland zu bewerben.

Von Anfang an hat mich Riga sehr angesprochen, weshalb ich einen Studienplatz an der Semmelweis-Universität in Budapest abgesagt habe. Herr Zimmermann und Academic Embassy haben mir bei meiner Bewerbung und dem ganzen Bewerbungsprozess sehr geholfen, jedoch wurde ich aufgrund meiner Biologie-Note (7 Punkte) leider abgelehnt.

 

Als ich meine Absage erhalten habe, erzählte mir Herr Zimmermann von der Möglichkeit, an der Open University teilzunehmen, einem speziellen Programm an der RSU, für Bewerberinnen und Bewerber, die in einem Fach nicht die vorgeschriebene Note erreicht haben – in meinem Fall Biologie.

Da ich unbedingt meinen Medizin-Studienplatz an der Riga Stradins University haben wollte, habe ich mich für die Teilnahme an der Open University entschlossen und mich dafür beworben.

 

Was bedeutet Open University?

Bei der Open University hat man die Möglichkeit 1-4 Fächer aus dem ersten Semester auszuwählen und alle erforderlichen Klausuren, Kolloquien, Tests etc., die im ersten Semester anfallen, mitzuschreiben und natürlich auch die Vorlesungen zu besuchen. In meinem Fall online, bedingt durch Corona.

Jedes ausgewählte Fach muss am Ende des Semesters mit mindestens 70% bestanden werden. Aufgrund meiner Biologie-Note musste ich den Kurs „Molecular and Cell Biology“ wählen. Jedoch wollte ich ein weiteres Fach belegen, denn jedes Fach und jeder Kurs, den ich bereits absolviert habe, muss ich nicht erneut im 1. Semester absolvieren. Somit habe ich mehr Zeit, mich auf die anderen Kurse des ersten Semesters zu konzentrieren.

Im Abitur hatte ich 15 Punkte in Chemie, weshalb ich mich entschieden habe zusätzlich „Medical Chemistry“ zu belegen.

In „Medical Chemistry“ schreibt man zwei Kolloquien, eine Abschlussklausur und hält einen Vortrag, in „Molecular and Cell Biology“ schreibt man jedoch nur zwei Kolloquien. Aufgrund von Covid-19, war das Semester bis auf zwei Wochen fast ausschließlich online. Dort habe ich zusammen mit den Medizinstudenten Kurse der RSU besucht. In dem Kurs „Medical Chemistry“ werden online hochgeladene Vorlesungen genutzt, welche man sich jederzeit anschauen kann. Außerdem findet einmal die Woche ein Tutorium statt, bei dem man einen Eingangs- und Ausgangstest schreibt. In dem Tutorium, wenn es vor Ort möglich ist, ist man im Labor und experimentiert. Online hingegen wird ein Thema bearbeitet, vertieft und über die aktuellen Vorlesungsthemen mit seinen Mitstudierenden und den Professoren diskutiert.

In dem Kurs „Molecular and Cell Biology“ sind die Vorlesungen ebenfalls online und können auch nach Belieben angeschaut werden.

Das Tutorium findet alle zwei Wochen statt. Vor dem Tutorium wird immer ein Eingangstest geschrieben. Im Tutorium werden Inhalte der aktuellen Vorlesungen vertieft und wiederholt sowie in Kleingruppen Vorlesungsinhalte erarbeitet und am Ende vorgetragen.

 

Während der gesamten Zeit hatte ich verschiedene Ansprechpartner an der Universität, die mir stets schnell und effektiv bei offenen Fragen helfen konnten.

Am Anfang war ich wirklich ziemlich gestresst und unsicher, ob ich die 70% in den Kursen erreichen kann. Doch im Nachhinein muss ich sagen, dass es absolut möglich und realistisch war, die geforderten 70% zu erreichen, wenn man diszipliniert lernt und mit dem Stoff „am Ball bleibt“. Ich konnte mich freundlicherweise jederzeit an Herrn Zimmermann wenden, der immer ein offenes Ohr und Zeit für mich hatte, mir mit Rat und Tat zur Seite stand und mir bei bei allen Fragen und Unklarheiten weiterhelfen konnte. Er nahm mir die Zweifel und hat mich in jeder Form motiviert.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich jedem, der den Wunsch hat, an der RSU zu studieren und aufgrund einer oder mehrerer Noten nicht angenommen wird, die tolle Möglichkeit der Open University ans Herz legen würde. Gleichzeitig kann man durch diesen soften Einstieg für sich selbst herausfinden, ob es auch der Studiengang ist, der einem Freude und Spaß macht.

Letzte Woche habe ich meine finalen Ergebnisse bekommen und ich habe mich riesig gefreut, dass ich in „Molecular and Cell Biology“ 90% und in „Medical Chemistry“ 80% erreicht habe. Innerhalb von zwei Tagen wurde meine Bewerbung von Seiten der Universität akzeptiert und alle Formalitäten erledigt.

 

Ich bin sehr froh, dass ich die Option der Open University für mich gewählt habe und jetzt endlich „richtig“ als Student des ersten Semesters der Humanmedizin an der Riga Stradins University starten kann.

 

Mein Flug nach Riga geht nächste Woche!